Eingewöhnung

 

GRUNDSÄTZLICHE ÜBERLEGUNGEN ZUR EINGEWÖHNUNG:

Der Einstieg in eine fremdenbetreute Umgebung kann für das Kind eine Stress - und Belastungssituation darstellen. Deshalb ist die Begleitung einer primären Bindungsperson von großer Bedeutung. Diese "Stresssituation" kann dadurch abgefedert werden. Die Bindungsfigur stellt einen "sicheren Hafen" für das Kind dar. Erst wenn das Kind eine bindungsähnliche Beziehung zur Pädagogin/Helferin aufgebaut hat, ist diese entbehrlich.

 

UNSER EINGEWÖHNUNGSKONZEPT NÄHER ERKLÄRT:

Unser Eingewöhnungskonzept ist am "Berliner Eingewöhnungskonzept" angelehnt. Die ersten 3 Tage befindet sich die Bindungsfigur (Mutter, Vater, …) mit im Raum, dies erfolgt ca. 2 Stunden.

 

Rolle der Bindungsfigur: zurückhaltend, Nähe suchen des Kindes immer akzeptiert, Kind nicht drängen sich zu entfernen. Wenn sich das Kind sicher fühlt, beginnt es den Raum zu erkunden und die Bindungsfigur stellt hier einen Beobachter dar, der dem Kind immer wieder die Möglichkeit gibt "zurückzukehren".

 

Rolle des Kindes: Bild von neuer Situation machen (vom Arm der Mutter aus), aktives Erkunden

 

Rolle der Erzieher/in: Persönliche Begrüßung, Beobachten, geeigneten Zeitpunkt finden, um Kontakt mit dem Kind aufzunehmen, Mutter und Kind werden in den Tagesablauf integriert!

 

 

Die erste Trennung erfolgt meist nach dem 3. Tag - individuell aufs Kind abgestimmt. Wenn dies noch nicht der Fall sein sollte, weil das Kind die Anwesenheit der Bindungsfigur noch benötigt und etwas mehr Zeit in der Eingewöhnungsphase braucht, ist das VOLLKOMMEN IN ORDNUNG!

 

Bei Trennungsphasen ist es von besonderer Bedeutung, dass das Verabschieden der Bindungsperson für das Kind klar und deutlich gemacht wird. Ein plötzliches Verschwinden stellt für das Kind noch mehr Stress und Ungewissheit dar.
Auch Tränen sind in diesem Prozess vollkommen in Ordnung und keineswegs fehl am Platz - wichtig ist es, dem Kind ein positives Gefühl zu übermitteln - "Es ist in Ordnung, dass du jetzt hierbleibst, ich komme dich wieder abholen".

 

In den meisten Fällen beruhigen sich die Kinder nach einer kurzen Zeit und die Aufgabe der Pädagogin/Helferin liegt nun darin, dem Kind Zuwendung zu schenken und die Explorationsphase des Kindes zu begleiten.

 

Nach 4-5 Tagen beginnt die Stabilisierungsphase. Es ist wichtig, immer wieder das Gespräch zwischen Mutter/Vater und Pädagogin aufrecht zu erhalten, Eltern darüber zu informieren und eventuell auch Einblicke in Geschehnisse am Vormittag zu geben! Entspannte Eltern - entspannte Kinder :)

 

Jedoch ist auch in dieser Zeit bzw. immer wichtig, dass die Eltern auch Rufbereitschaft sind. An diesem Punkt möchten wir nochmals wiederholen, dass es auch Kinder gibt, die 2-3 Wochen brauchen und die Bindungsperson in diesem Fall noch ein fixer Bestandteil im Vormittagsgeschehen darstellt.
JEDES KIND IST INDIVIDUELL UND EINZIGARTIG AUF SEINE ART UND WEISE!

 

Die generelle Einteilung der Eingewöhnung wird meist bei Elternabenden besprochen und jedes Bedürfnis und jedes Bedenken sind willkommen!